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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Sprachdienstleister.

Sie liegen am Strand und möchten einfach nur die Ferien geniessen, aber ein paar beunruhigende Gedanken umkreisen Sie wie lästige Stechmücken: Ist mein Schutzfaktor hoch genug? Reicht mein Handyakku bis zum Apéro? Hat es womöglich Haifische im Wasser? Entspannung: eher schwierig.

Vielleicht sind Sie beim Einkauf von Übersetzungen genauso beunruhigt.

Warum klingen maschinelle Übersetzungen immer leicht schräg?
Haben sich vielleicht gravierende Fehler eingeschlichen?
Transportieren die Übersetzungen wirklich das, was wir sagen wollen?

Fragen über Fragen. Wir beantworten sie an dieser Stelle und sorgen dafür, dass Sie mehrsprachige Kommunikation ganz entspannt angehen können.

Risiken und Nebenwirkungen von künstlicher Intelligenz (KI)

Wir sind leicht zu verführen. Man stellt sich das ja so schön einfach vor: ein paar Wörter ins Textfeld eingeben und zack, spuckt die KI die perfekte Übersetzung aus. In Wahrheit ist das Ganze eher wie ein zähes Verhandeln mit einem mal brillanten, mal vergesslichen und mal komplett verpeilten Sparringspartner. Nehmen wir uns der obigen Fragen an:

Warum klingen maschinelle Übersetzungen immer (oder zumindest in den Ohren eines Muttersprachlers) leicht schräg? Weil eine Maschine nicht so spricht, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Darüber, was maschinelle Übersetzung (MÜ) alles kann und nicht kann, haben wir bereits an anderer Stelle geschrieben und unseren Beitrag mit anschaulichen Beispielen belegt.
Unser Tipp: Wenn Sie Wert auf Einzigartigkeit legen und darauf, dass sich Ihr Zielpublikum angesprochen fühlt, lassen Sie Ihre Texte human übersetzen. Haben Schnelligkeit und Kosteneffizienz oberste Priorität, vertrauen Sie sie der Maschine an.

Haben sich vielleicht gravierende Fehler eingeschlichen? MÜ ist wie ein Taschenrechner, der 99 Rechnungen korrekt löst und eine falsch, und man weiss nie, welche falsch ist. Würden Sie so ein Gerät benutzen wollen? Zum Glück gibt es dafür eine Lösung.
Unser Tipp: Beauftragen Sie Post-Editoren, die die eine falsche Rechnung für Sie suchen und dafür sorgen, dass Sie sich auf die inhaltliche Korrektheit Ihrer Übersetzungen verlassen können.

Transportieren die Übersetzungen wirklich das, was wir sagen wollen? Übersetzen heisst, nicht nur die Worte, sondern auch die Seele eines Textes in eine neue Sprache zu übertragen. Wenn Sie unsicher sind, ob eine Maschine dazu fähig ist, überlassen Sie die Übersetzung besser Menschen, die wissen, wo Untiefen lauern und wohin der Text letztendlich münden soll.
Unser Tipp: Bitten Sie Ihren Sprachdienstleister um eine Beratung.

Wenn Ihnen diese Antworten reichen, um sich entspannt zurückzulehnen, können Sie hier getrost mit Lesen aufhören und einen kühlen Drink zur Hand nehmen. Stay tuned: Im nächsten Blog erhalten Sie eine einfache Anleitung dazu, ob Sie einen Text besser rein maschinell, maschinell mit Post-Editing oder human übersetzen lassen.

Lust auf weitere Fragen? Lesen Sie weiter und graben Sie mit uns zusammen im Treibsand der digitalen Unsicherheiten nach weiteren Essenzen. Dabei wollen wir uns auf ein paar grundsätzliche Aspekte konzentrieren: Datenschutz, rechtliche und ethische Aspekte sowie Nachhaltigkeit.

  1. Datenschutz und Vertraulichkeit

Ein häufig übersehener Aspekt maschineller Übersetzung betrifft den Datenschutz. Viele MÜ-Systeme, insbesondere cloudbasierte Dienste, senden Texte zur Verarbeitung an externe Server. Dabei ist oft unklar, wie diese Daten gespeichert, weiterverwendet oder analysiert werden. Sie können zur Systemverbesserung verwendet oder unabsichtlich in Trainingsdaten aufgenommen werden, was zu unerwünschter Datenweitergabe führt. Wer vertrauliche Informationen maschinell übersetzen lässt, läuft also Gefahr, gegen Datenschutzbestimmungen zu verstossen. Besonders heikel ist dies in sicherheitsrelevanten oder patentgeschützten Kontexten.

  1. Urheberrechtliche und ethische Implikationen

Maschinelle Übersetzung wirft rechtliche und ethische Fragen auf, die bislang nur unzureichend geregelt sind. Die Systeme beruhen unter anderem auf der nicht autorisierten, nicht honorierten und nicht gekennzeichneten Nutzung von urheberrechtlich geschützten Texten, das heisst auf geistigem Eigentum und menschlichen Fähigkeiten, die in jahrelangen Lebens- und Ausbildungszeiten erworben wurden. Übersetzende sind zunehmend nur noch als Korrektoren maschineller Vorübersetzungen tätig, wobei ihre Kompetenz nicht adäquat entlohnt wird. Dies kann zu einer Erosion professioneller Standards führen, da Qualität und Verantwortung immer stärker algorithmischen Prozessen überlassen werden. Maschinensprache reproduziert immer nur den Status quo. Sie vervielfältigt Vorurteile, hemmt die Kreativität, die dynamische Weiterentwicklung von Sprachen und den Erwerb von Sprachfähigkeiten.

  1. Ökologische Belastung durch Rechenressourcen

Ein häufig unterschätztes Problem ist der hohe Energieverbrauch von KI-basierten MÜ-Systemen. Das Training grosser neuronaler Netzwerke erfordert erhebliche Rechenleistung und somit grosse Mengen Energie. Nicht nachhaltig betriebene Rechenzentren sind Mitverursacher von CO₂. Auch der regelmässige Betrieb von MÜ-Diensten in Echtzeit – etwa bei simultaner Online-Übersetzung in Meetings oder auf Webseiten – hat einen nicht zu vernachlässigenden ökologischen Fussabdruck. In Zeiten zunehmender Klimasensibilität stellt sich daher die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Technologie und nach Alternativen oder effizienteren Modellen.

Fazit

Trotz aller technologischen Fortschritte bleibt maschinelle Übersetzung mit erheblichen Risiken und Nachteilen behaftet. Fehlübersetzungen, mangelnde Kontextualisierung, Datenschutzrisiken, urheberrechtliche Grauzonen, ethische Konflikte sowie ökologische Kosten sollten bei der Anwendung kritisch reflektiert werden. Maschinelle Übersetzung kann eine wertvolle Unterstützung sein, nicht jedoch ein vollständiger Ersatz für menschliche Fachkompetenz, insbesondere in sensiblen oder hochspezialisierten Kontexten. Ein verantwortungsvoller Einsatz erfordert daher klare Richtlinien, qualitätsgesicherte Post-Editing-Prozesse und ein Bewusstsein für die damit verbundenen Implikationen.

Lassen Sie sich von Ihrer Sprachdienstleisterin beraten und stay tuned: Im nächsten Blog erhalten Sie wie gesagt eine Anleitung dazu, ob Sie einen Text besser rein maschinell, maschinell mit Post-Editing oder human übersetzen lassen.

Wir wünschen Ihnen einen entspannten Sommer!

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