Skip to content

So finden Sie das richtige Übersetzungsunternehmen – 10 Kriterien

1. Muttersprachenprinzip

Nein, ein dreiwöchiger Sprachaufenthalt reicht nicht zum Übersetzen, und nur ein Muttersprachler weiss, „wie mä’s ebä seit“. Deshalb verfügen Profis über einen Hochschulabschluss und übersetzen immer nur in die eigene Muttersprache. Anbieter, die diese Grundregel missachten, nehmen es vermutlich auch mit anderen Qualitätsfragen nicht so genau.

2. Zielsprache

Als Coop die allsommerlich wiederkehrende Kampagne „Jetzt chame grille“ lancierte, sorgte das aus Deutschland eingewanderte Wort für Aufruhr, das halbe Land diskutierte darüber, viele nervten sich. In der Schweiz wird nämlich nicht gegrillt, sondern grilliert! Die Leute empfinden – besonders in der Werbung – gewisse Ausdrücke als fremd. Würde in der Werbung Apfelsinen statt Orangen oder Sonnabend statt Samstag verwendet, würden sich die Schweizer fragen: Geht mich das etwas an? Möchten Sie, dass sich die Empfänger Ihrer Texte angesprochen fühlen? Dann vergewissern Sie sich, dass auch Ihr Übersetzungspartner Übersetzungen für die Romandie von Romands und nicht von Franzosen fertigen lässt und solche für England von Engländern und nicht von Amerikanern. Gilt für alle Sprachen mit regionalen Varianten (also eben: für alle). Coop hat die Werbekampagne danach übrigens angepasst.

3. Zielpublikum und Zweck

Eine Rede ist keine Website. Eine Imagebroschüre ist keine Betriebsanleitung. Bei einer Übersetzung hängen Stil, Wortwahl sowie Satzstruktur und -länge stark davon ab, wo Ihr Text erscheint und was er erreichen soll. Fragt Ihr Anbieter Sie nach Ihrem Zielpublikum und dem Zweck der Übersetzung, zeugt das von seiner Professionalität.

4. Herkunft der Übersetzer

Glauben Sie, dass ein englischer Übersetzer aus Indien weiss, dass unsere Exekutive aus sieben Mitgliedern besteht oder was ein Schutzwald ist? Selbst wenn seine Muttersprache Englisch ist, wird er Schweiz-spezifische politische, rechtliche, geografische oder kulturelle Inhalte vermutlich nicht richtig benennen und einordnen. Ein Engländer, der längere Zeit in der Schweiz verbracht hat oder sogar hier lebt, hingegen schon. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Übersetzer mit den regionalen Eigenheiten vertraut sind.

5. Spezialisierung der Übersetzer

Wenn Sie fünf verschiedene Personen auffordern, eine kurze Produktbeschreibung zu verfassen, erhalten Sie fünf grundverschiedene Entwürfe, manche mehr, andere weniger verständlich. Wer mit dem Produkt oder dem Thema besser vertraut ist, dem gelingen auch die besseren Texte. Nicht anders verhält es sich mit Übersetzern. Sie sollten das Fachgebiet, in dem sie übersetzen, in- und auswendig kennen.

6. Datenbearbeitung und -pflege

Ist der Anbieter in der Lage, Ihre Texte computergestützt zu übersetzen und bereits übersetzte Texte zu rezyklieren, wenn Wiederholungen auftauchen, sowie ein Glossar zuzuschalten? Das bietet Ihnen die Gewähr der Einheitlichkeit Ihrer Texte. Zudem ergibt sich daraus eine Kostenreduktion, weil Wiederholungen nicht mehr voll verrechnet werden.

7. Formatbearbeitung

Bietet Ihnen das Übersetzungsunternehmen die Möglichkeit, im InDesign erstellte Texte im Austauschformat IDML zu übersetzen, so dass Sie die Übersetzung ganz einfach wieder importieren können, ohne mit Copy-and-paste arbeiten zu müssen? Ist es in der Lage, Webtexte mittels Plug-in zu exportieren, so dass Sie auch hier auf mühsames Copy-and-paste verzichten können? Ein modernes Übersetzungsunternehmen übersetzt nicht nur, sondern vereinfacht auch Ihre Arbeit.

8. Preis-Leistungs-Verhältnis

Aufgepasst: Nicht jede Rolex ist echt. Hohe Kosten sind nicht unbedingt eine Garantie für hohe Qualität, aber erwarten Sie nicht, dass ein Übersetzer, der nur wenig mehr verdient als ein Babysitter, Ihrem Unternehmen auf dem internationalen Markt zu dem Ansehen verhilft, das es verdient. Hinzu kommt die Definitionsfrage: Bei der Rohübersetzung sind die Preise noch einigermassen vergleichbar, beim Lektorat wird es schnell undurchsichtig: Wie wird es genau definiert? Wird es von einer zweiten Fachperson oder vom Übersetzer selber ausgeführt, wird die Übersetzung mit dem Ausgangstext verglichen oder nur noch die Übersetzung ohne Rücksicht auf den ursprünglichen Inhalt korrekturgelesen? Gibt es ein 6-Augen-Prinzip? Qualitätssicherung hat ihren Preis. Fragen Sie nach, was Sie genau dafür bekommen. Ein seriöses Unternehmen ist transparent.

9. Referenzen

Was sagen Ihre Mitbewerber über den Anbieter? Werden Kontaktpersonen von bestehenden Kunden für Referenzauskünfte angeboten? Haben Sie die Möglichkeit, eine kostenlose Probeübersetzung fertigen zu lassen? Ein renommiertes Unternehmen stellt sein Können gern unter Beweis.

10. Und zu guter Letzt: Vertrauen

Alle genannten Kriterien können entscheidend für eine gute Übersetzung sein. Das letzte Kriterium sollte ganz oben stehen: Vertrauen. Wie schnell wird auf Ihre Anfrage reagiert? Werden Sie persönlich angesprochen? Wird Ihr Bedürfnis mit gezielten Fragen abgeklärt? Und glauben Sie, dass Ihnen die Zusammenarbeit Ihren Alltag erleichtern und Ihnen Freude bereiten wird?

 

Download: Checkliste Übersetzungsunternehmen

Dieser Beitrag hat 0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

An den Anfang scrollen